Projekt Öko-Booster Preisträger in der Kategorie Sonderpreis des Bundesministers für Arbeit und Wirtschaft im Rahmen des Europäischen Jahres der Kompetenzen
Wesentliche Zielsetzungen und Zielgruppen des Projekts
Das Projekt "ÖKO-Booster" zielt darauf ab, arbeitssuchenden Personen eine Ausbildung zu ermöglichen und sie insbesondere im Rahmen der Strategie "Raus aus Gas – Wiener Wärme und Kälte 2040" der Stadt Wien zu am Arbeitsmarkt gefragten Fachkräften mit Green Skills auszubilden. Dabei werden die Lehrberufe Elektrotechnik und Installationstechnik angeboten, die für die Umsetzung dieser Strategie entscheidend sind. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Austausch von Gasheizungen in Wien und der Installation erneuerbarer Energiesysteme wie Solarthermieanlagen und Elektrospeichern.
Die Ausbildung richtet sich an Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren, die beim AMS vorgemerkt sind, insbesondere an Asylberechtigte und Subsidiär Schutzberechtigte, die über keinen formalen Abschluss in Österreich verfügen. Besondere Anstrengungen werden unternommen, um Frauen anzusprechen, z.B. durch spezielle Informationsveranstaltungen und Angebote sowie die Förderung neuer Rollenbilder und das sofortige Entgegenwirken jeglicher Diskriminierung.
Die Ausbildung besteht aus einem 6-monatigem Vormodul und einer anschließenden Facharbeiter:innenintensivausbildung (FIA) für Installations- und Gebäudetechnik (18 Monate) oder für Elektrotechnik (21 Monate) mit Lehrabschluss. In Vormodulen werden noch fehlende Deutsch- und Grundkompetenzen ausgeglichen und handwerkliche und technische Grundlagen vermittelt. Je nach Zusammensetzung der Gruppen kommen mehrsprachige Elemente zum Einsatz. Damit soll die optimale Vorbereitung auf die Fachausbildung gelingen und unterscheidet das Projekt von anderen Facharbeiter:innenausbildungen.
Die Teilnehmer:innen werden auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorbereitet und zugleich ihre persönlichen Kompetenzen gestärkt. Dazu gehört auch die Förderung der digitalen Kompetenz, die durch Workshops und gezielte Unterstützung verbessert wird. Einerseits werden digitale Lernmethoden eingesetzt (Lernplattformen, Apps etc.). Andererseits wird auch die Medienkompetenz gestärkt (kritischer Umgang mit digitalen Inhalten, IT-Security etc.). Das Projekt bietet eine umfangreiche Begleitstruktur an, darunter sozialpädagogische Betreuung und Workshops sowie Exkursionen zu verschiedenen Themen. Die sozialpädagogische Betreuung stellt ein bedarfsorientiertes Beratungs- und Betreuungsangebot dar und bietet Unterstützung bei persönlichen und sozialen Belastungen. Im Fokus steht die Motivation und Stärkung der Teilnehmer:innen, um einen positiven Ausbildungsverlauf zu fördern.
Im Zeitraum Juni 2023 bis Ende 2027 werden insgesamt 12 Kurseinstiege mit 180 Ausbildungsplätzen angeboten. Während ihrer Ausbildung und Integration in den Arbeitsmarkt werden die zukünftigen Fachkräfte von erfahrenen Partnern im Bereich der Aus- und Weiterbildung begleitet. Beide Bildungsträgerorganisationen verfügen über langjährige Erfahrungen mit der Zielgruppe und Facharbeiter:innenintensivausbildungen.
Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus Mitteln der AK Wien, des AMS Wien sowie des waff.
Projektziel ist, die Absolvent:innen rasch nach bestandener Lehrabschlussprüfung (LAP) in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Praktika während der Ausbildung bereiten die Teilnehmer:innen darauf vor und ermöglichen, bereits Kontakte zu potenziellen späteren Arbeitgeber:innen aufzubauen. Ein Netzwerk von Partnerbetrieben seitens der Bildungsträger steht zur Verfügung. Auch die aktive Kooperation mit Wiener Leitbetrieben in Zusammenarbeit mit AK Wien und waff gewährleistet die Anknüpfung an den Arbeitsmarkt.
Das Projekt fördert grüne und digitale Kompetenzen
Die Ausbildung zu Fachkräften in den Lehrberufen Elektrotechnik und Installationstechnik qualifiziert die Absolvent:innen unmittelbar für den Einstieg in "green jobs". Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Austausch von Gasheizungen in Wien und der Installation erneuerbarer Energiesysteme. Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität.
Die Förderung digitaler Kompetenzen unter Einsatz digitaler Lehrmethoden begleitet die Teilnehmer:innen durch die gesamte Ausbildung.
Durch das Projekt wird eine sonst schwer erreichbare Zielgruppe angesprochen. Mehrsprachige Trainer:innen vermitteln Deutsch- und Grundkompetenzen parallel zur Fachausbildung. So stehen die Personen dem Arbeitsmarkt früher zur Verfügung und die soziale Integration der Teilnehmer:innen wird aktiv gefördert und beschleunigt. Sozialpädagog:innen unterstützen laufend bei Problemlagen.
Zusätzlich ist psychosoziale Beratung in Planung. Deradikalisierung- und Extremismuspräventionsworkshops runden das Angebot ab.
Die ersten Teilnehmer:innen starteten im Juni 2023 mit dem Vormodul und konnten bereits im Dezember mit der Fachausbildung beginnen. Weitere Kursstarts erfolgen laufend, sodass bis Ende 2027 alle Absolvent:innen die Ausbildung abgeschlossen haben werden.
Erste Erfolge zeigen sich im Projekt durch die sehr positiven Lernfortschritte der Teilnehmer:innen. Bereits durchgeführte betriebliche Praktika führten zu sehr positiven Rückmeldungen seitens der Firmen.
Das Projekt wird laufend in Steuergruppensitzungen begleitet.
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung einer umweltfreundlichen Energieversorgung, fördert die soziale Integration und schafft Arbeitsplätze. Die gezielte Ansprache von Frauen und Personen mit Fluchterfahrung sowie die umfassende Unterstützung der Teilnehmer:innen machen es zu einem vielfältigen und inklusiven Bildungsangebot. Klare Ziele und die umfangreiche Begleitstruktur bereiten die Absolvent:innen gut auf den Berufseinstieg vor, stellen deren Teilhabe an Arbeitsmarkt und Gesellschaft sicher und unterbinden so Armut. Die hochwertige Ausbildung der Teilnehmer:innen zu Fachkräften in einem "green job" macht sie zu Schlüsselfiguren im Kampf gegen den Klimawandel.