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Net-Zero Industry Academies

Windkraft; Photovoltaik

Der "Net Zero Industry Act" wurde Mitte März von der Europäischen Kommission vorgelegt. Er gilt als Antwort auf den US-amerikanischen Inflation Reduction Act (IRA) und soll die europäische Industrie im Kapazitätsaufbau für saubere Energietechnologien stärken. Diese sollen Europa dabei helfen, Emissionen zu reduzieren und auf eine CO2-freie Energieerzeugung umzustellen. Ziel ist, dass die Produktionskapazität für die strategisch wichtigsten Netto-Null-Technologien bis 2030 mindestens 40 Prozent des Bedarfs der Union erreicht.

Der Fachkräftemangel im Bereich der Netto-Null-Technologien stellt eine große Herausforderung für die Europäische Union und die Mitgliedsstaaten dar. Der "Net Zero Industry Act" (NZIA) soll dafür Abhilfe schaffen, indem NZIA-Akademien und eine NZIA-Skills-Plattform geschaffen werden, durch die zentrales Know-how und Lehrinhalte vermittelt werden sollen. Außerdem soll die Anerkennung von Qualifikationen für reglementierte Berufe erleichtert werden. Dabei wahrt der NZIA die exklusiven Zuständigkeiten der Mitgliedstaaten.

Zentral sind drei Hauptaspekte für diese Akademien:

  1. Es handelt sich um keine neuen Institutionen. Die Lehrinhalte werden in Kooperation mit der Industrie, Ausbildungsinstitutionen, Sozialpartnern und den Mitgliedstaaten geschaffen. Die Marktrelevanz und fachliche Kompetenz ist dabei von hoher Bedeutung.
  2. Die Akademien bieten die Inhalte zur freiwilligen Inanspruchnahme an: Andere Ausbildungsinstitutionen können diese Lehrinhalte von den Akademien freiwillig erwerben (Synergien nutzen und mehrfache Erarbeitung von gleichen Inhalten reduzieren).
  3. Zertifizierungen sollen dabei zur Transparenz und Mobilität beitragen (Credentials der Akademien).

Seit Sommer 2022 gibt es bereits ein gutes Praxisbeispiel: Die "European Batteries Academy" (EBA), mit dem Ziel die notwendigen Kompetenzen und Fachkenntnisse für den Ausbau der europäischen Batterie-Wertschöpfungskette zu beschleunigen. Die EBA hatte eine Entwicklungszeit von ca. 2-3 Jahren und 10 Mio. Euro Startfinanzierungsmittel. Aktuell kann die EBA ihre "Betriebskosten", insbesondere durch Gebühren, selbst decken. Zuschüsse durch die öffentliche Hand sind auch möglich.

Der Vertrieb der Lehrinhalte erfordert eine hohe Qualität und Anpassung an die Marktbedürfnisse. Dies wird auch im Sinne einer Qualitätssicherung von einer eigenen Kompetenzstelle zu kontrollieren sein. Zudem werden die Lernprogramme und Zertifikats-Verleihungen durch etablierte Ausbildungsinstitutionen, nicht durch die Akademien selbst, durchgeführt. Erstere müssen jedenfalls national zertifiziert sein.

Bei reglementierten Berufen hat der NZIA eine unterstützende Rolle. In der Praxis könnte das folgendermaßen aussehen: Stellt ein Mitgliedstaat fest, dass ein Lernprogramm einer "Net-Zero Industry Academy" gleichwertig mit der Qualifikation eines reglementierten Berufes ist, dann genügt dies als Berufszugang (Grundlage Art. 114 AEUV).

Ziel ist auch, die Fachkräftemobilität zu erleichtern, wobei teilweise die Berufsanerkennung nötig ist, um dies zu erreichen. Die Zuständigkeit der EU-Mitgliedstaaten für reglementierte Berufe wird respektiert und bleibt unangetastet. Es geht ausschließlich um den Berufszugang. Außerdem werden die Inhalte mit dem ECTS verbunden, die konkrete Bewertung liegt aber bei den zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten.

Ebenfalls soll eine "Net-Zero Industry Academy" Plattform geschaffen werden, welche als Forum für Austausch und Kooperation dienen und die Europäische Kommission bei der Einschätzung und Überwachung der Akademien unterstützen soll.

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