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Fachkräftesituation in IKT-Berufen und Handlungsmöglichkeiten zur Erhöhung der Zahl der IKT-Fachkräfte

Wie sieht die aktuelle Fachkräftesituation im Berufsfeld IKT aus? Welche Maßnahmen können gesetzt werden, um die Zahl der IKT-Fachkräfte zu erhöhen? Wie kann es gelingen, den Anteil weiblicher IKT-Fachkräfte zu steigern? Das sind die zentralen Fragen, die im Rahmen einer Studie der Universität für Weiterbildung Krems, im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF), behandelt werden.

Die Ergebnisse der Studie dienen als Grundlage für die Strategieerarbeitung im Handlungsfeld IKT-Expertinnen und -Experten im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive (DKO) der Bundesregierung. Die DKO, eine gemeinsame Initiative von BMF, BMKOES, BMBWF und BMAW, wird im BMF koordiniert.

Aktuelle Erhebungen zur Fachkräftesituation im Bereich der IKT-Berufe deuten auf eine angespannte Fachkräftesituation in diesem Berufsbereich hin. So zeigt eine Schätzung des Industriewissenschaftlichen Instituts auf Basis einer Unternehmensbefragung aus dem Jahr 2022 einen zusätzlichen Bedarf von 25.700 bis 27.800 IKT-Fachkräften, wobei dieser zusätzliche Bedarf in den nächsten Jahren weiter steigen soll.

Auch im Rahmen der durch die Statistik Austria durchgeführten Unternehmensbefragung zum IKT-Einsatz in Unternehmen, berichten 67,9 Prozent der Unternehmen, die im Jahr 2022 nach IKT Fachkräften gesucht haben, von Problemen bei der Stellenbesetzung. Gleichzeitig bringt das österreichische Ausbildungssystem rund 5.000 formal qualifizierte IT-Fachkräfte pro Jahr hervor, rund 44 Prozent davon entfallen auf Ausbildungen im Bereich Universitäten und Fachhochschulen. Insgesamt zeigt sich in IKT-Berufen eine sehr dynamische Fachkräftesituation mit hoher Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, aber auch eine beträchtliche Zahl an jungen Fachkräften, die aus dem Ausbildungssystem nachrücken.

Im Zuge von Interviews mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Sozialpartner, Ausbildungssystem und IKT-Branche, wurde versucht eine möglichst breite Palette an Ideen zur Steigerung der Anzahl der IKT-Fachkräfte und des Anteils der weiblichen IKT-Fachkräfte zu sammeln. Die gesammelten Ideen wurden in drei Themenfelder geclustert: Förderung des Anteils weiblicher IKT-Fachkräfte; Potentiale im Bereich Arbeitsmarkt und Erwachsenenbildung nutzen; Interesse zukünftiger IKT-Fachkräfte wecken und Kompetenzen entwickeln.

Die Förderung des Anteils weiblicher IT-Fachkräfte

Genderstereotype Sozialisation und stereotype Vorstellungen von IKT-Berufen bei Frauen zählen aus Sicht der Expertinnen und Experten zu den zentralen Ursachen für den geringen Frauenanteil in IKT-Berufen. Maßnahmen zur Stärkung gendersensiblen pädagogischen Handelns und zur Kommunikation der Vielfalt und gesellschaftlichen Relevanz von IKT-Berufsbildern durch Role Models können diesen entgegenwirken. In Bezug auf Berufsausbildungen sollten unterschiedliche Wege in IKT-Berufe zugelassen und gefördert werden, etwa durch eine Förderung der Durchlässigkeit zwischen Bildungsformen oder durch die Integration von IKT-Kompetenzen in Ausbildungen mit einem hohen Frauenanteil. Mit Blick auf die Berufstätigkeit als IKT-Fachkraft sollte der Fokus auf eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für weibliche IKT-Fachkräfte gelegt werden bzw. bestehende unternehmerische Erfolgsmodelle verbreitet werden. Solange Frauen in IKT-Ausbildungen und -Berufen unterrepräsentiert sind, können niederschwellige Info-, Coaching- und Mentoring-Angebote eine wichtige Ergänzung darstellen.

Potentiale im Bereich Arbeitsmarkt und Erwachsenenbildung nutzen

Kompakte Grundausbildungen für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit anschließender berufsbegleitender Weiterentwicklung zeigen Erfolge in der Praxis und sollten gefördert werden. Bei der Nutzung des Potentials an Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern nimmt darüber hinaus eine verstärkte unternehmensinterne Qualifizierung eine wichtige Rolle ein. Hürden für internationale Fachkräfte sollten weiter abgebaut werden. Gleichzeitig sollten auch junge Menschen aus dem Ausland nach Österreich geholt und hier zu IKT-Fachkräften ausgebildet werden. Schließlich sollte die Abschätzung des Kompetenz- und Fachkräftebedarfs weiter verbessert werden, indem Schnittstellen zwischen bestehenden Instrumentarien optimiert werden.

Interesse zukünftiger IKT-Fachkräfte wecken und Kompetenzen entwickeln

Aus Sicht der Expertinnen und Experten sind zusätzliche Anstrengungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften notwendig, um das Interesse junger Menschen an IKT zu wecken, grundlegende IKT-Kompetenzen in Kindergarten und Schule zu fördern und um die Ziele des Fachs Digitale Grundbildung erreichen zu können. Darüber hinaus sollten Potentiale zur Steigerung von IKT-Absolventinnen und -Absolventen auf allen Ebenen des formalen Bildungssystems genutzt werden, beispielsweise durch einen weiteren, an der regionalen Nachfrage ausgerichteten, Ausbau von FH- und HTL-Plätzen oder durch die Integration von IKT-Kompetenzen in anderen Ausbildungsfeldern. Im Bereich der Lehrausbildung gilt es auf den überarbeiteten bzw. neu geschaffenen IKT-Lehrberufen aufzubauen und insbesondere die Ausbildungsquote in der IKT-Branche zu erhöhen.

Aktuell werden im Rahmen der Digitalen Kompetenzoffensive, unter breiter Beteiligung von u.a. Partnerressorts, Stakeholdern und Sozialpartnern, die nachhaltigen Umsetzungsoptionen der strategischen Schwerpunkte in einem gemeinsamen Diskurs erörtert.