IHS-Studie zur Steigerung von Digitalisierung bei Klein- und Mittelbetrieben (KMU) 1. Teilbericht
- KMU hinken der Digitalisierung hinterher
- Digitale Kluft gefährdet Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit
- Potenziale, Hindernisse und Handlungsfelder
Der technologische Wandel verändert in rasantem Tempo nahezu alle Bereiche des menschlichen Lebens und zeigt sich in der Digitalisierung der Arbeitswelt und Unternehmen. Wer dieser Entwicklung hinterherhinkt, büßt meist Produktivität, Effizienz und damit Wettbewerbsfähigkeit ein. Um die Grundlage zur Ausschöpfung ungenutzter Potenziale zu schaffen wurde das IHS vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort beauftragt, an einer Studie zur Steigerung der Digitalisierung bei KMU zu arbeiten. Der erste Zwischenbericht wurde nun vorgelegt.
Drei Umsetzungsphasen und Verhaltensbarrieren
Die Studie zeigt, dass der wichtigste Treiber der Digitalisierung die Führungsspitze der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind, die Bereitschaft für Neues mitbringen und sich Wissen aneignen müssen (Phase 1). Nach der Anwendung dieser Erkenntnisse auf das eigene KMU können die passenden Digitalisierungstools für das eigene KMU identifiziert werden (Phase 2). Die Implementierung sollte als gut begleiteter Prozess, die erforderlichen Verhaltensänderungen bei Kund/innen, Angestellten und Lieferant/innen anstreben.
Die verzerrte Wahrnehmung von Kosten und Nutzen ist eine der häufigsten Verhaltensbarrieren. Meist wird auf die kurzfristigen Investitionskosten fokussiert und der langfristige Gewinn zu wenig berücksichtigt. Bremsend wirkt auch ein ‘fixed Mindset’, das sich in einer Ablehnung von Veränderung und dem Mangel an Vertrauen in die eigenen Digitalisierungs-Fähigkeiten zeigt. Zudem ist auch die selektive Wahrnehmung von Informationen bzw. ein schlechter Informationsfluss Thema.
Verhaltensökonomischen Maßnahmen gegen die digitale Kluft
Konkrete verhaltensökonomischen Maßnahmen können dazu beitragen, dass KMU erreicht und für das Thema Digitalisierung gewonnen werden. Hier setzt die weiterführende Studie 2022/23 an: In einer empirisch-experimentelle Testung (Feldexperiment) sollen unterschiedliche Maßnahmen nicht nur hinsichtlich ihrer Kosten, sondern auch hinsichtlich ihres tatsächlichen Potenzials für unternehmerische gesellschaftliche Gewinne mithilfe der Verhaltensökonomie analysiert werden.
Weiterführende Informationen
1. Teilbericht zur IHS-Studie: "Potenzialanalyse zur Steigerung von Digitalisierung bei KMU (PDF, 1 MB)"
Kontakt
Abteilung KMU: KMU@bmaw.gv.at