Ein stabiler Arbeitsmarkt und die ständige Suche nach Fachkräften
Mehr Budget für den Arbeitsmarkt, neue Zielvorgaben an das AMS und zahlreiche Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel
Der Arbeitsmarkt hat sich in diesem Jahr krisenfest gezeigt. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit verlief die Entwicklung zu Beginn des Jahres noch sehr positiv, bevor es ab der Jahresmitte zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit kam. Aktuell zeigen saisonale Effekte vor allem in der Bauwirtschaft ihre Wirkung. „Abseits dieser üblichen saisonalen Schwankungen hat die allgemeine wirtschaftliche Situation aber natürlich auch Auswirkungen darauf, dass sich der Arbeitsmarkt weniger zufriedenstellend entwickelt. Alles in allem ist die Situation aber nach wie vor stabil. Zudem ist die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften nach wie vor hoch“, erklärt Arbeitsminister Martin Kocher. Auch im Vergleich zu den vergangenen Jahren, insbesondere zum Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, wird die Resilienz des Arbeitsmarkts ersichtlich.
Positiv hervorzuheben ist auch die Arbeitsmarktentwicklung bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern: Von März 2023 bis Oktober 2023 ist ein konstanter Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Vorjahresvergleich in dieser Zielgruppe zu verzeichnen, Ende November kommt es erstmals wieder zu einem leichten Anstieg. Besonders bemerkenswert ist, dass die Arbeitslosenquote in dieser Zielgruppe im November 2023 mit 7,0 Prozent im langjährigen Vergleich besonders niedrig ist, eine geringere Arbeitslosenquote konnte zuletzt nur im Jahr 2008 verzeichnet werden.
Das zeigt, dass die Arbeitskräftenachfrage in dieser Zielgruppe erfreulicherweise hoch ist und auch die Unterstützungsprogramme im AMS, wie unter anderem die Eingliederungsbeihilfe, Wirkung zeigen.
Mehr Geld: 10 Milliarden für Arbeitsmarkt und Wirtschaft
Um die Arbeitslosigkeit weiterhin gering zu halten, stehen dem AMS für das kommende Jahr 1,42 Milliarden Euro für Fördermaßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung. Das ist eine Zunahme von rund 72 Millionen bzw. 5,4 Prozent im Vergleich zum Budget des Vorjahres (ohne Kurzarbeit). Das Förderbudget pro arbeitsloser oder in Schulung gemeldeter Person steigt um rund 3,9 Prozent auf 4.034 Euro pro Person. Das ist nach 2022 der höchste Betrag, der je pro beim AMS gemeldeter Person budgetiert wurde.
75 Millionen Euro sind für ein Intensivprogramm für die Arbeitsmarktintegration von jungen Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten budgetiert. Ziel ist es Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte bis zu einem Alter von 25 Jahren rascher in Beschäftigung zu bringen. Die Maßnahmen werden eine Vollzeitbeschäftigung bzw. Vollzeitausbildung abbilden (etwa 35 Wochenstunden). Damit werden erstmals Deutschkurs, Basisbildung, Berufsorientierung und Arbeitstraining in ein Angebot integriert. Während des Programms soll auch Arbeitserfahrung gemacht werden.
Insgesamt stehen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft im Jahr 2024 über zehn Milliarden Euro zur Verfügung. Das Budget für den Arbeitsmarkt beträgt 9,35 Milliarden Euro, für die Wirtschafts-, Forschungs- und Innovationsagenden werden 1,37 Milliarden Euro budgetiert.
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In den folgenden vier kurzen Artikeln erfahren Sie mehr zu weiteren Themen, die im Jahr 2023 für den Arbeitsmarkt in Österreich besonders relevant waren.