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Interview mit Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler

Ein ausführliches Interview mit Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zu den Themen: Ausblick auf die touristische Wintersaison 2023/24, Unterzeichnung des Memorandum of Understanding zur Anwerbung von Fachkräften von den Philippinen, Österreichs Nachhaltigkeit auf der Expo Real in München, UNWTO-Auszeichnung für Schladming und St. Anton am Arlberg, Rail Tourism Awards, Austrian Leading Sights Kongress, "EU-Organic Award" für Luftburg - Kolarik im Prater

Die Wintersaison steht vor der Tür und aus derzeitiger Sicht hält die positive Urlaubsstimmung. Was macht Sie da so zuversichtlich?

Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler mit Österreich Werbung Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler mit der Geschäftsführerin der Österreich Werbung Astrid Steharnig-Staudinger;  Foto Regina Aigner/BKA

Wir haben gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), Astrid Steharnig-Staudinger, einen Ausblick auf die Wintersaison gegeben, der sehr optimistisch stimmt. Wie die Winterpotenzialstudie der ÖW zeigt, rechnen wir in der kommenden Saison derzeit mit 20 Millionen potenziellen Gästen – ein Plus von drei Millionen im Vergleich zur letzten Saison. Österreich steht somit als Winterurlaubs-Destination bei unseren inländischen wie ausländischen Gästen hoch im Kurs. Zeit, Lust und Geld sind bei unseren 10 wichtigsten Herkunftsmärkten ebenso vorhanden. Vor allem unser gutes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Ein wesentlicher Vorteil Österreichs: Wir haben für jedes Budget ein passendes Angebot – von Frühstückspensionen und 5-Stern-Hotels bis hin zu Familien-Skigebieten und internationalen Top-Skigebieten mit mehreren hundert Pistenkilometern.

Ende Oktober ging es für Sie im Rahmen einer Delegationsreise auf die Philippinen. Was stand im Mittelpunkt?

STS Susanne Kraus-Winkler in Manila
v.l.n.r.: Generalsekretär Karlheinz Kopf (WKO), STS Susanne Kraus-Winkler (BMAW), Hans Leo J. Cacdac (Officer-in-Charge des Department of Migrant Workers), Patricia Yvonne M. Caunan (Undersecretary for Policy and International Cooperation, Department of Migrant Workers) Foto BMAW/Außenwirtschaftscenter Manila/Chris Avenido

Österreichs Unternehmen sind mit einem erhöhten Bedarf an Fachkräften konfrontiert, dem gegenüber steht der demografische Wandel in Österreich. Um dem entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um die Anwerbung von philippinischen Fachkräften zu erleichtern. Ohne qualifizierte Fachkräfte auch aus Drittstaaten werden wir Wachstum und Wohlstand nicht auf unserem jetzigen Niveau erhalten können – sie sind ein wichtiger Standortfaktor für die Zukunft der österreichischen Wirtschaft. Gerade auf den Philippinen, mit rund 115 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, ist der internationale Arbeitsmarkt bei jungen, gut ausgebildeten Menschen sehr gefragt. Das macht die Philippinen zu einem idealen Kooperationspartner.

Zurück nach Europa: Auf der EXPO REAL in München ging es diesmal auch um Klimaschutz und Klimawandel im Tourismus. Wie groß ist der Einfluss auf die Branche?

Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bei einer Diskussion
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bei einer Diskussion;  Foto HI/William Veder

Die EXPO REAL ist eine der wichtigsten Immobilienmessen in Europa und Fixpunkt für Planer, Investoren und Betreiber, um sich über Projekte und Standortattraktivitäten auszutauschen. Mittlerweile sind Nachhaltigkeitsindikatoren in der Immobilienwirtschaft wesentlicher Faktor für Marktfähigkeit und Fungibilität einer Immobilie. Im Wettbewerb der Standorte rund um Immobilieninvestitionen ist der Einfluss von Klimawandel und Klimaschutz bedeutender denn je. Um die Nachhaltigkeitsinitiativen für touristische Investitionen und die Standortattraktivität Österreichs darzustellen, habe ich mich sehr gefreut unsere Nachhaltigkeitsstrategien für den Tourismus bei der EXPO REAL prominent vorstellen zu können. Das reicht von der Angebotsentwicklung bis hin zu den ESG-Kriterien – Klimawandel und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand. Deshalb haben wir im Staatssekretariat ein 4-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit für den Tourismus entwickelt, um proaktiv im Sinne des Klimaschutzes zu handeln.

Vor allem ESG-Kriterien werden ein immer wichtigerer Aspekt für finanzielle Investitionen in der Tourismusbranche. Um die ESG-Ziele bestmöglich erreichen zu können, müssen wir alle touristischen Stakeholder ins Boot holen. Wir müssen aber auch das bisher Erreichte viel intensiver kommunizieren. Mithilfe des ESG Data Hubs für den Tourismus in Österreich gelingt effizienteres Datenmonitoring und nachhaltiges Handeln wird sichtbarer gemacht.

Nachhaltigkeit ist das Thema schlechthin im Tourismus. Österreich durfte sich dabei wieder über zwei Auszeichnungen der UNWTO freuen.

Schladming und St. Anton am Arlberg als „Best Tourism Villages by UNWTO“ ausgezeichnet
v.l.n.r.: Mag.a Monika Klinger (BMAW), Aziz Abdukhakimov, Minister für Ökologie, Umweltschutz und Klimawandel, Usbekistan, Peter Mall, Geschäftsführer der St. Antoner Fremdenverkehrsförderungs GmbHMag. Lukas Seyfried, Geschäftsführer der  Schladming Innovations- und Entwicklung GmbH und Zurab Pololikashvili, Generalsekretär der UNWTO;  Foto UNWTO

Es ist eine große Freude, dass heuer wieder zwei Gemeinden aus Österreich, nämlich Schladming und St. Anton am Arlberg, als "Best Tourism Villages 2023 by UNWTO" geehrt wurden. Beide Gemeinden sind Vorzeigebeispiele, wie Destinationsentwicklung und Nachhaltigkeit im Sinne unseres Plan T - Masterplan für den Tourismus umgesetzt werden kann. Mit dieser Anerkennung wird das große Nachhaltigkeits-Engagement der heimischen Tourismusverantwortlichen auf der Weltbühne gewürdigt. Das sind weitere wichtige Schritte, um Österreich mit zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen zu machen. Mit den ausgezeichneten Gemeinden der Vorjahre – Kaunertal (2021), Wagrain (2022) und Zell am See (2022) – hat Österreich nun insgesamt fünf "Best Tourism Villages by UNWTO".

Beim 10. Tourismusmobilitätstag standen nachhaltige Mobilitätsangebote im Ausflugs- und Tagestourismus im Zentrum. Wie kann man das Mobilitätsverhalten der Gäste verändern?

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tourismus-Mobilitätstage 2023
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler mit weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tourismusmobilitätstage 2023;  Foto Weinwurm Fotografie

Nachhaltiges Reisen gewinnt immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der spürbaren Folgen des Klimawandels sind Gäste zunehmend gewillt, ihr Reiseverhalten anzupassen. Gleichzeitig entwickeln auch Tourismusbetriebe und -regionen gemeinsam mit den regionalen Mobilitätsanbietern ihr Angebot im Bereich der An- und Abreise bzw. der Mobilität vor Ort ständig weiter, wie Beispiele aus der Wachau, Mallnitz oder der Region Semmering-Rax zeigen. Was es sicherlich verstärkt braucht, ist verlässliche Informationen und schnelle Kommunikation rund um das verfügbare Angebot. Nur dann können wir Tagesgäste vermehrt zu einem Umstieg auf nachhaltige bzw. aktive Mobilitätsformen motivieren. Smarte Mobilitätskonzepte sind mehr denn je der Schlüssel für einen nachhaltigen Tourismus. In der Tourismusbranche ist man sich dieser Verantwortung bewusst und arbeitet bereits intensiv daran ökonomische, ökologische und sozialverträgliche Innovationen voranzutreiben.

Die Bewerbung von bestehenden Angeboten im öffentlichen Verkehr ist also ein wichtiger Baustein. Wien Tourismus ist dies offensichtlich sehr gut gelungen.

Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler mit den Preisträgern des Rail Tourism Award 2023
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler mit den Preisträgern des Rail Tourism Award 2023;  Foto Daniel Willinger

Ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz ist für unsere Gäste von entscheidender Bedeutung, damit sie sich individuell rund um ihr gewähltes Ziel bewegen können. Umso mehr freut es mich, dass Wien Tourismus für seine Kooperationen mit der den ÖBB und der Deutschen Bahn den "Rail Tourism Award 2023" als "Best Cross-Border Campaign" erhalten hat. Die "Rail Tourism Awards" sind eine ideale Plattform, um bestehende Mobilitätsangebote und ihre Vorteile bekannt zu machen und gleichzeitig eine wichtige Anerkennung für die Bemühungen der Branche.

"Spuren hinterlassen" lautete das Motto des diesjährigen Austrian Leading Sights Kongresses. Welche Rolle nehmen diese im österreichischen Tourismus ein?

Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler
Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler bei den Austrian Leading Sights;  Foto Daniel Zupanc

Die Austrian Leading Sights sind das größte Netzwerk von Museen und Ausflugszielen in Österreich. Damit tragen sie die nationale Identität Österreichs nach außen und sind auch ein Teil der touristischen Visitenkarte Österreichs. Regelmäßiger Austausch und voneinander Lernen ist die Basis für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunftsentwicklung für diesen wichtigen Teil des österreichischen Tourismusangebots. Denn das Ökosystem Tourismus funktioniert nur, wenn alle Partner ihre Verantwortung perfekt leben. Und nur dann kann der Tourismus auch die richtigen Spuren hinterlassen: ein starkes Bewusstsein für die Bedeutung des Tourismus an sich, die Kultur Österreichs in die Welt hinaustragen, Naturlandschaften und Sehenswürdigkeiten erhalten, Wohlstand und Arbeitsplätze in den Regionen schaffen und im Einklang mit der heimischen Bevölkerung stehen.

Nachhaltigkeit und Bio-Lebensmittel werden in der Gastronomie immer wichtiger für die Gäste. Auch hier ist Österreich ganz vorn mit dabei.

BM Kocher (ganz links im Bild) und STS Kraus-Winkler (ganz rechts im Bild) gratulieren Luftburg – Kolarik zum „EU Organic Award“
Bundesminister Kocher (ganz links im Bild) und Staatssekretärin Kraus-Winkler (ganz rechts im Bild) gratulieren Luftburg – Kolarik im Prater (Mitte von links nach rechts Bianca und Paul Kolarik) zum "EU Organic Award";  Foto BMAW/Holey

Im September wurde das Restaurant Luftburg – Kolarik im Prater im Rahmen des "EU Organic Award" als "Best Organic Restaurant" ausgezeichnet. Der verliehene Award ist eine weitere Bestätigung dafür, dass das Restaurant einen klaren Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit geht. Auch beweist es, dass die Gäste ein biologisch-nachhaltiges Kulinarik-Erlebnis schätzen. Seit 2021 ist das Restaurant Luftburg – Kolarik im Prater zudem das größte vollzertifizierte Bio-Restaurant der Welt. Die Luftburg steht damit stellvertretend für all jene in der Tourismusbranche, die die Vision von nachhaltigem Tourismus teilen und die Branche insgesamt weiter voranbringen wollen. Im Übrigen wurden auch Wien als "Best Organic City" und das Burgenland als "Best Organic Region" ausgezeichnet.