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Interview mit Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler

Ein ausführliches Interview mit Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zu den Themen: Europäisches Forum Alpbach, Verleihung Österreichisches Umweltzeichen, Zukunftsreise Dänemark, Konferenz der Landestourismusreferentinnen und -referenten, Abschlussveranstaltung "Zukunft. Frauen", IAAPA Expo Europe, BÖTM-Kongress, 150 Jahre Café Landtmann.

Anfang September ging es für Sie zum Europäischen Forum Alpbach – auch hier spielte nachhaltiger Tourismus eine wichtige Rolle. Worum ging es genau?

Forum Alpbach
  Foto BMAW/ENZO HOLEY

Wir sehen, dass auch Online-Reiseplattformen vermehrt auf das Thema Nachhaltigkeit setzen, und diskutierten deshalb, wie solche Plattformen zu nachhaltigem Tourismus beitragen können ohne dabei Green Washing zu ermöglichen.

Zusätzlich ging es darum, wie man Nachhaltigkeit bestmöglich in Betrieben und Destinationen umsetzen kann, sowie um die Bedeutung von anerkannten Eco-Zertifizierungen. Sie sind ein wichtiger Teil unseres 4-Säulen-Modells, um den Beitrag des österreichischen Tourismusstandorts zum Klimaschutz darzustellen und damit zukunftsfit zu machen.

Zertifizierungen sind es auch, auf die die österreichische Tourismuspolitik setzt, um Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben. Besonderen Stellenwert nimmt hier das Österreichische Umweltzeichen ein.

Österreichische Umweltzeichen
  Foto BMAW/ENZO HOLEY

Das Österreichischen Umweltzeichen leistet im Rahmen der nationalen Zertifizierungsstrategie einen wichtigen Beitrag dazu, Nachhaltigkeit sichtbar zu machen, Veränderungen voranzutreiben und Vertrauen bei unseren Gästen zu schaffen.

Bei der Verleihung Anfang September durfte ich gemeinsam mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler 27 Tourismusbetriebe und die ersten beiden Destinationen – Seefeld und Wagrain-Kleinarl – mit dem Österreichischen Umweltzeichen auszeichnen.

Diese Zertifizierungen müssen wir weiter vorantreiben, denn Betriebe und Destinationen spielen eine Schlüsselrolle, um Österreich mit zu einer der nachhaltigsten Destinationen der Welt zu machen.

International gesehen ist Dänemark in Sachen Nachhaltigkeit ein Vorreiter. Was kann Österreichs Tourismus besser machen?

Dänemark
  Foto Andrea Gesierich

Um das herauszufinden haben wir eine Nachhaltigkeitstour mit einer Gruppe von Touristikerinnen und Touristikern und der Geschäftsführung der Österreich Werbung, Astrid Steharnig-Staudinger, nach Kopenhagen gemacht. Die Zukunft des österreichischen Tourismus zu gestalten bedeutet ja mit- und voneinander zu lernen.

Wir diskutierten mit Vertretern von Horesta, dem dänischen Branchenverband für die Hotel-, Gastronomie- und Tourismusbranche, wie sie "Green Key" entwickelt haben und über die aktuelle dänische Nachhaltigkeitsstrategie für die Tourismusbranche. Danach folgte ein Besuch der zertifizierten Hotelkette Sinatur, wo etwa 60 Prozent bis 90 Prozent aller verwendeten Lebensmittel biologisch sind und Wasser mehrfach recycelt wird. Bei einem Austausch mit VisitDenmark, der nationalen Tourismusorganisation, ging es um die Zertifizierungsstrategie und weshalb man sich gezielt auf die Gäste konzentriert, um ein Umdenken zu bewirken.

Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zu Besuch in Dänemark.
  Foto Andrea Gesierich

Den Abschluss des ersten Tages bildete ein Besuch von ØsterGRO, der ersten Dachfarm Dänemarks, die auf einem alten Autoauktionshaus für mehr Klimaresilienz errichtet wurde.

An Tag zwei ging es zu "State of Green" – ein One-Stop-Shop für über 500 dänische Lösungsanbieter im Bereich "Grüne Lösungen". Ziel ist es, den Übergang zu einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft voranzutreiben.

Im Anschluss folgt ein Austausch mit dem Generalsekretär des Wirtschaftsministeriums, Michael Dithmer, und dem Abteilungsleiter für Tourismus, Anders Thusgaard, über aktuelle Entwicklungen und Partnerschaften und die Entwicklungen der Elektromobilität in Dänemark.

Was wir gelernt haben: Wir müssen Partnerschaften stärken, Ideen regelmäßig austauschen und gezielt unsere 4-Säulen-Strategie rund um Eco Labels und Indikatoren, sowie Tourismusakzeptanzmessung konsequent vorantreiben. Wir müssen aber auch das bereits Erreichte viel besser kommunizieren!

Mitte September fand die Konferenz der Landestourismusreferentinnen und -referenten in Gamlitz statt. Worüber wurde diskutiert?

Steiermark
  Foto Steiermark Tourismus

Es standen Wetterereignisse und ihre Auswirkungen auf den Tourismus im Zentrum. Einigkeit herrschte darüber, dass wir die Bemühungen in Richtung eines nachhaltigen Tourismus in Österreich weiter verstärken wollen.

Gleichzeitig wurden wichtige Punkte wie die bevorstehende EU-Verordnung zur Kurzzeitvermietung und das erforderliche Beherbergungsregister für Plattformbuchungen hinsichtlich koordinierter nächster Schritte für Österreich besprochen.

Ein weiteres Thema bei der Konferenz war der erhöhte Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Tourismus. Neben Maßnahmen zur Attraktivierung touristischer Berufe – etwa durch weitere Imagekampagnen – sollen neben der von der Bundesregierung beschlossenen Erleichterung für Überstunden, Anreize für den Zuverdienst in der Pension geschaffen werden.

Der Tourismus ist traditionell eine frauengeprägte Branche – auch in Spitzenfunktionen. Wie schafft man das auch in anderen Branchen?

Führungskräfteprogramms Zukunft.Frauen
  Foto BMAW/ENZO HOLEY

Dazu braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen sowie gezielte politische Maßnahmen.

Das Förderprogramm "Zukunft.Frauen" ist eine gemeinsame Initiative vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung. Dabei werden Frauen gezielt auf ihrem Weg in Führungspositionen unterstützt.

Was mich besonders freut ist, dass Tourismus und Freizeitwirtschaft an zweiter Stelle der Top-Branchen für Unternehmerinnen sind.

Die Förderung beginnt aber schon auf individueller Ebene bzw. der Erziehung. Damit wir Frauen in Führungspositionen und auf dem Weg dorthin noch besser unterstützen können, braucht es auch eine gute Kinderbetreuung. Mit der Kinderbetreuungsoffensive von 4,5 Milliarden Euro von Bundeskanzler Karl Nehammer stellte die Regierung nun die Weichen dafür.

Ende September haben Sie die IAAPA Expo Europe eröffnet. Worum handelt es sich dabei?

IAAPA Expo Europe
  Foto Jordi Muntal

Die IAAPA Expo Europe ist die wichtigste Messe für die Vergnügungs- und Freizeitindustrie und fand dieses Mal in Wien statt. Die Bundeshauptstadt ist dafür der richtige Ort, treffen hier doch Tradition und Kultur auf zukunftsorientiertes Denken. Für die kommenden Jahre erwarten wir, dass die Menschen mehr Geld als bisher für Freizeitaktivitäten ausgeben werden. Die Branche wächst weiter und ist damit wesentlich für die lokale Wirtschaft. Auf der IAAPA Expo treffen Produzenten von Freizeit- und Erlebnisprodukten auf die Betreiber von diesen Parks, wie auch von Hotels, Zoos und anderen Freizeitanbietern aufeinander um Neues einzukaufen und sich über Trends zu informieren.

Thema des diesjährigen BÖTM-Kongresses in Hallstatt war der "lebenswerte Alpenraum". Welche Rolle spielt der Tourismus dabei?

BÖTM-Kongress in Hallstatt
  Foto Georg Kirchmair

Die Zukunft im Tourismus in Österreich liegt in der Balance zwischen Tourismus und der nachhaltigen Entwicklung der Regionen, sowie der Menschen, die dort leben. Sie tragen maßgeblich zu Wirtschaft und Beschäftigung in den Regionen bei. Die Verantwortung liegt im Besonderen im Schutz der natürlichen Umwelt, im Respekt vor der lokalen Kultur und dem Einklang der Lebensqualität für Einheimische und Gäste gleichermaßen. Nur ein nachhaltiger Tourismus im Alpenraum – vor allem in Hinblick auf den Klimawandel – trägt dazu bei, die Einzigartigkeit der Region für zukünftige Generationen zu bewahren und den Menschen vor Ort wirtschaftliche Chancen zu bieten. Das grenzüberschreitende Interreg-Projekt "Lebenswerter Alpenraum" unter der Projektträgerschaft der Johannes Kepler Universität Linz leistet dazu einen wichtigen Beitrag.

Grund zum Feiern gab es anlässlich des 150 Jahr Jubiläums des Café Landtmann. Was macht diesen Erfolg aus?

150 Jahr Jubiläum des Café Landtmann
  Foto Andrea Gesierich

Am Tag des Internationalen Kaffees von heute wurde am 1.10.1873 damals das Café Landtmann als "größte und eleganteste Café-Localität" Wiens eröffnet. 1929 wurde die Innenausstattung von Architekt Ernst Meller anlässlich seiner Renovierung erneuert und ist, unter Denkmalschutz stehend, bis heute in dieser Form erhalten geblieben. 1976, also vor rund 47 Jahren, übernahm die Familie Querfeld und führte die Erfolgsgeschichte dieses Cafés weiter. Auch ein Buch – "Cafe Landtmann, wo Wien zu Hause ist" – wurde anlässlich des Jubiläums herausgebracht. Heute sind Cafés mehr denn je Begegnungsräume der Stadt und wichtige Orte des Dialogs und des Zusammentreffens für unsere Gesellschaft. In diesem Sinne auf weitere 150 Jahre Café Landtmann!